Die Verkaufszahlen von Wohnwagen und Reisemobilen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Nun zeigt sich jedoch, dass es mitunter an Werkstätten, Kapazitäten oder auch schlicht an Wissen dazu fehlt, um beschädigte Fahrzeuge oder deren Aufbauten im Bedarfsfalle auch wieder zu reparieren.

Keine Zeit zu lesen? Dann hier die Anleitung zur Reparatur bzw. Abdichtung eines Gaskastens beim Wohnmobil als PDF downloaden.

Aus dem Boots- und Yachtbau kommend sind uns die für die Reparatur solcher Objekte nötigen Materialien bestens bekannt. Mithilfe bspw. der Verlinkungen im Text können die Materialien bei uns im Webshop in kleinen und großen Mengen nebst Verarbeitungszubehör und Arbeitsschutzaustattungen einfach bestellt werden.

Auch für halbwegs versierte Laien und Hobbybastler sind die zu einer solchen Reparatur nötigen Materialien gut und sogar überraschend einfach verarbeitbar. Die genannten Materialien sind auch für die Reparatur von sonstigen Fahrzeuganhängern, Pferdetransportern oder Trailern geeignet. Eine mit unseren Materialien gut ausgeführte Reparatur führt zur Wiederherstellung der strukturellen Belastbarkeit und gleichzeitig auch zur Wasserdichtigkeit.

Auf einer solchen Reparaturstelle kann nach Härtung und glättendem Anschliff der Auftrag zunächst einer passenden Grundierung und dann entweder eines typischen Lacks in Fahrzeugfarbe oder mittels der von uns angebotenen hochwertigen Marine-Lacke erfolgen.

Reparatur bzw. Abdichtung eines „Gaskastens“ an einem Wohnmobil

Vorwort – bitte beachten Sie

  • die hier gegebenen Hinweise sind auch nur als solche und nicht als „Muss“ zu verstehen und sollten gegebenenfalls vor finaler Anwendung separat vom eigentlichen Reparatur- oder Bauobjekt getestet werden
  • da wir keinen Einfluss auf Verarbeitung und Umgebungsbedingungen und dergleichen haben, übernehmen wir für eventuelle Schäden oder Misserfolg auch keine Haftung
  • die Qualität der Materialien wird seitens der Hersteller im Rahmen ihrer üblichen Herstellungsgarantien garantiert
  • sollte es tatsächlich diesbezüglich zu berechtigten Ansprüchen durch Verarbeiter kommen, so erstrecken sich unsere Leistungen und die des Herstellers lediglich auf den Wert der verarbeiteten Materialien
  • die Materialien sollten nur für die von uns empfohlenen Verarbeitungs- und Fertigungsweisen genutzt werden
  • für anderweitige Nutzung ohne entsprechende schriftliche Freigabe-Bestätigung durch uns sind eventuelle Personen- oder Sachschäden von Regressansprüchen ausgeschlossen
  • die hier besprochenen Materialien sind z.T. Chemikalien, die zwar für die Handhabung durch Laien geeignet sind; dennoch sollten Sie sich vor dem direkten Kontakt mit den Materialien schützen, indem Sie bspw. die von uns angebotenen Arbeitsschutz-Utensilien nutzen und regelmäßig oder nach Defekt austauschen
  • nicht mit der Verarbeitung oder Schutzmaßnahmen vertraute Personen sollten von den Materialien ferngehalten werden
  • die technischen Merkblätter zu den jeweiligen Materialien bzw. die Aufdrucke auf den Behältern der Chemikalien
  • bei Bedarf stellen wir Ihnen gerne die jeweiligen Sicherheitsdatenblätter zur Verfügung…
  • … und stehen Ihnen mit technisch- handwerklichen Ratschlägen zur Verfügung
  • viele und teils detaillierte Hinweise finden Sie auch im Bereich „Beratung und Fachwissen“ insbesondere aber hier: Hinweise zur Verarbeitung von Epoxidharz und: Holzsanierung mit Epoxidharz.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei Schmökern und dem hoffentlich baldigen Erfolg Ihres Projekts

Einleitung und Ursachen des Schadens


Die Ursache für die Schäden an Seitenwand und Boden des Gaskastens war eine undicht angebrachte Leiste als Aufhängung für die Klappe des Gaskastens.

Bei deren Abdichtung zeigten sich allerdings erste Auflösungserscheinungen des hölzernen Gaskastenbodens, die man zunächst mittels eines ein-komponentigen-Dichtstoffs abzudichten versuchte. Da in diesem Bereich aufgrund des Lochs im Boden zwecks Gasablauf Feuchtigkeit und damit am Gasbehälter häufiger auch Kondensbildung auftritt, hinderte dieses Material weiterhin eindringende Feuchtigkeit nicht am Zugang zum Holz!

Also entschlossen sich unsere Kunden zu einer einerseits verstärkenden und gleichzeitig aber auch echten wasserdichten Beschichtung des Bodens.

Dazu wurde zunächst alles demontiert, was in dem Bereich zwecks Renovierung im Wege steht. Anschließend wurde jegliches lose Material entfernt und die Fläche komplett mit Korn P80 angeschliffen.

 


Mittels Klebeband die Höhe der anzubringenden Beschichtung festlegen, Kanten und Löcher bearbeiten

Zunächst einmal wurde mittels Klebeband die Höhe der anzubringenden Beschichtung (auch optisch) festgelegt.

Anschließend wurde mittels angedicktem Harz (bestehend aus Epoxidharz SR5550 und Härter SD5502) Kanten und Löcher zunächst dünn bestrichen, dann und dem braunen Woodfill250 oder grauen Mixfill27-Füllstoff füllend versiegelnd und hochbelastbar verspachtelt.

 

 


Anbringen einer Glasgewebe-Lage

Darauf folgt das Anbringen einer Glasgewebe-Lage; das zuvor angebrachte Klebeband verhindert, dass man die umliegenden Bereiche ebenfalls mit Harz „einsaut“ und hilft später auch als optisch einfach zu folgende Schnittkantefür das angebrachte Glasgewebe…

 

 

 

 

 


Abreissgewebe „nass-in-nass“ durchtränken


Darauf folgt dann gleich „naß-in-naß“ das anhand seiner roten Fäden gekennzeichnete so genannte Abreissgewebe. Dieses wird mit dem Harzgemisch ebenfalls wie zuvor das Glasgewebe gleichmässig durchtränkt und dabei sorgfältig und blasenfrei auf der Fläche drapiert.

 

 

 

 

 

 


Abreissgewebe wieder entfernen

Seinem Namen alle Ehre machend, wird (alleine) das Abreißgewebe nach Härtung des Harzgemischs von der Oberfläche abgerissen. Zurück bleibt eine raue und glasverstärkte Oberfläche, die auch zu den Ecken und Winkeln hin wasserundurchlässig ist.

 

Erneutes Abkleben zum Streichen und Grundieren

Nach Montage der hier nur zu passzwecken montierten Winkelleiste und nach Anschliff mit Korn P120 aller farbig zu beschichtenden Bereiche wird alles, was nicht farbgebend gestrichen werden soll, wiederum abgeklebt und anschließend mit der wasserfesten Epoxidgrundierung Nautix HPE mittels Rolle, Pinsel oder auch Spritzpistole beschichtet.

Dauerhafter Wasserschutz durch Epoxidgrundierung

Die so restaurierte Fläche und auch die nötigen Abläufe und Auslässe für Gas oder Wasser sind von innen und, wenn in gleicher Weise von außen her auch so vorgegangen wurde, dauerhaft wassergeschützt!